Spurensuche: Ein Stolperstein-Rundgang in Potsdam

Am 18. März war ich mit einer Gruppe Jugend­li­cher auf Spu­ren­su­che nach den Stol­per­stei­nen in der Pots­da­mer Innen­stadt. Im Rah­men des Vor­be­rei­tungs­pro­gram­mes für die Jugend­feier 2023 habe ich mich dazu ange­mel­det.

Die His­to­ri­ke­rin Frau Dr. Frit­sche hat uns erzählt, wel­che Grup­pen Men­schen von den Natio­nal­so­zia­lis­ten ver­folgt, ver­trie­ben und ermor­det wur­den. In Zwei­er­grup­pen haben wir uns dann mit per­sön­li­chen Schick­sa­len in Pots­dam befasst und das den ande­ren vor­ge­stellt.

Putzen der Stolpersteine
Foto: Kathi Brom­ber­ger

Bei schö­nem Son­nen­schein sind wir danach auf Spu­ren­su­che in der Pots­da­mer Innen­stadt unter­wegs gewe­sen. Wir haben einige Stol­per­steine gesucht. Diese sind ver­legt an Orten, wo die Opfer der Natio­nal­so­zia­lis­ten gewohnt haben. Die Stol­per­steine sind so kleine Mes­sing­plat­ten, wo der Name und noch andere Anga­ben der Men­schen drauf­ste­hen, z.B. auch das Datum, wann die abtrans­por­tiert oder ermor­det wur­den. Die Men­schen ver­schwan­den damals nicht ein­fach, son­dern wur­den vor den Augen ihrer Nach­barn bru­tal aus ihrem Lebens­um­feld geris­sen. Man­che Stol­per­steine haben wir auch mit Putz­mit­tel gerei­nigt. Mich hat geär­gert, dass auf man­chen gelbe Ton­nen stan­den, um von der Müll­ab­fuhr abge­holt zu wer­den.

Nach unse­rem Rund­gang hat uns die His­to­ri­ke­rin was über „his­to­ri­sche Quel­len“ erzählt. Klingt lang­wei­lig? War’s aber nicht!

Die Stol­per­steine sol­len uns daran erin­nern, was damals pas­siert ist. Das soll bloß nie wie­der gesche­hen finde ich. Ein Mäd­chen aus unse­rer Gruppe hat bei der Aus­wer­tung geschrie­ben: „Ich passe auf Stol­per­steine auf!“

(Erik, 14)